Wohnung mieten oder kaufen
Wer sich verändern und in eine neue Wohnung ziehen möchte, steht irgendwann einmal vor der Frage, ob er sich eine Eigentumswohnung kauft oder wieder zur Miete wohnt. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile.
Warum sollte man eine Eigentumswohnung kaufen?
Viele Menschen träumen davon, irgendwann einmal die eigenen vier Wände zu besitzen und nicht mehr zur Miete zu wohnen. Gerade in Zeiten finanzieller Unsicherheit und drohender Inflation wird die Immobilie als ideale Geldanlage gepriesen. Dabei ist der Kauf einer Eigentumswohnung natürlich günstiger als beispielsweise ein freistehendes Ein- oder Zweifamilienhaus oder sogar ein Mehrfamilienhaus mit mehreren Mietparteien, in dem der Käufer dann eine Wohnung bewohnen könnte.
Die Rechnung ist relativ einfach: Wenn das Darlehen erst einmal vollständig getilgt ist, sind lediglich noch die anfallenden Hausgelder und Reparaturen zu zahlen. Die eigentliche Miete (ohne Nebenkosten wie Strom und Wasser) müssen hingegen nicht mehr gezahlt werden. Derzeit besteht in Deutschland ein sehr geringes Zinsniveau, so dass es selten „günstiger“ war, eine Eigentumswohnung zu kaufen.
Welche Nachteile könnten beim Kauf einer Eigentumswohnung entstehen?
Wer eine Eigentumswohnung kauft, legt sich fest und bindet viel Kapital, dass anderweitig nicht mehr zur Verfügung steht. Außerdem besteht ein gewisses Risiko, dass Eigentumswohnungen über das monatlich zu zahlende Hausgeld hinaus teuer werden – und zwar dann, wenn größere Bauleistungen wie eine Fassadenmodernisierung, ein Austausch der Zentralheizung oder eine neue Dacheindeckung erforderlich werden. So muss vorher gründlich über das Hausgeld, welches geleistet werden kann, nachgedacht werden.
Wenn die Rücklage der Eigentümergemeinschaft nicht ausreicht, muss dieses über eine Sonderumlage finanziert werden, zu der jeder Eigentümer einen gewissen Teil beitragen muss. Bei einer Neueindeckung des Daches kann dieser Anteil schnell mal im vierstelligen Bereich liegen.
Warum zur Miete wohnen statt eine Eigentumswohnung zu kaufen?
Zur Miete zu wohnen, stellt ein sehr viel geringeres Risiko dar, allerdings wird die monatlich gezahlte Miete nicht „investiert“, sondern fließt dem Vermieter zu. Eine Wohnung mieten von privat macht oft Sinn, denn private Vermieter bieten ihre Wohnungen meist zu günstigeren Preisen an und bieten auch mehr Einsatz für den Mieter.
Zur Miete zu wohnen, hat zwei riesige Vorteile, und zwar:
- Der Mieter ist flexibel und kann sein Mietverhältnis jederzeit kündigen, um sich eine neue Wohnung zu suchen, die genau seiner aktuellen Lebenssituation entspricht.
- Reparaturen gehen größtenteils nicht zu Lasten des Mieters (mit der Ausnahme von Kleinreparaturen, wenn bestimmte Kosten dafür mietvertraglich dem Mieter auferlegt wurden) – eine Dacheindeckung oder eine neue Heizungsanlage kommen dem Mieter also voll und ganz zugute, ohne dass sie ihn finanziell belasten.
Wohnung mieten oder Eigentumswohnung kaufen?
Wenn man mit dem Gedanken eines Wohnungskaufs spielt, sollte man sich zuerst vertrauensvoll an die Hausbank wenden, um seine Bonität und Kreditwürdigkeit zu prüfen und festzustellen, in welchem Preisrahmen man sich einen Kauf leisten könnte. Natürlich ist ein Kauf zu einem frühen Zeitpunkt im Leben ratsam, um das Darlehen früh zurückzahlen und mietfrei wohnen zu können. Doch das sollte nicht zu übereilten Entscheidungen führen.
Es ist sinnvoller, den Markt genau kennen zu lernen und passende Eigentumswohnungen auf Herz und Nieren zu prüfen, um abzuschätzen, welche Kosten auf einen zukommen könnten. Es ist sicher auch sinnvoll, sich bei dieser Entscheidung Vertraute ins Boot zu holen, deren Rat man vertrauen kann, und zu bedenken, ob man langfristig in der Gegend wohnen oder doch lieber flexibel sein möchte. Wenn Sie für sich all diese Frage positiv beantwortet haben, dann könnte der Kauf einer Eigentumswohnung für Sie attraktiv sein, um später mietfrei zu wohnen.